Die Einteilung der Entzündungen des Ohres kann anatomisch erfolgen. Unterschieden werden Entzündungen des äußeren Ohres inkl. des Gehörgangs (Otitis externa), des Mittelohres (Otitis media) und des Innenohres. Im Vordergrund stehen in der Regel bakterielle Infektionen, gefolgt von viralen Infekten, aber auch Pilzinfektionen (Immunsuppression, Diabetes, häufige antibiotische Behandlung). Bei Entzündungen des äußeren Ohrs handelt es sich sehr häufig um eine diffuse Entzündung des äußeren Gehörgangs, die in der Regel durch Feuchtigkeitseinwirkung (Schwimmbad) und einer kleinen Verletzung entsteht. Die Behandlung konzentriert sich auf die Beseitigung der Infektion und die Schmerzbehandlung. Die primäre Behand¬lung der unkomplizierten Otitis externa konzentriert sich auf lokale Maßnahmen. Komplizierte Verläufe wie z. B. die Otitis externa maligna bei Diabetikern und gleichzeitiger Pseudomonas Infektion erfordern eine intravenöse Antibiotikagabe und sogar eine operative Therapie. Die akute Mittelohrentzündung wird häufig durch Bakterien hervorgerufen und entsprechend leitliniengerecht antibiotisch therapiert. Häufig treten gleichzeitig Infekte der oberen Atemwege auf. Prädisponierend bei Kindern sind vergrößerte Rachenmandeln. Wird eine bakterielle Mittelohentzündung nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt, dann können sich ernsthafte Komplikationen wie z. B. eine akute Mastoiditis oder sogar Komplikationen im Gehirn wie eine Hirnhautentzündung, eine Sinusvenenthrombose und Hirnabszesse ergeben. In diesen Fällen ist neben der gezielten antibiotischen Therapie in der Regel auch ein operatives Vorgehen indiziert. Die chronische Mittelohrentzündung wird in die sogenannte Knocheneiterung oder das Cholesteatom und in die Schleimhauteiterung unterteilt. Hier finden sich in der Regel bakterielle Superinfektionen, nicht selten auch durch Pseudomonas aeruginosa. Im Vordergrund steht bei diesen Erkrankungen die operative Therapie. Entzündungen des Innenohres werden in der Regel durch Viren verursacht. So ist z. B. die Infektion mit dem Zytomegalovirus für 10 – 30 % der angeborenen Hörverluste bei Kindern verantwortlich. Bei Erwachsenen wird das Innenohr häufig durch reaktivierte Herpesviren (Windpockenviren) geschädigt. Die Therapie der Wahl ist die Gabe von antiviralen Substanzen. Aber auch die Diffusion bakterieller Toxine vom Mittelohr ausgehend kann eine Störung des Innenohres bedingen. In dem Vortrag soll zum einen auf die häufigsten Erkrankungen und deren Therapie eingegangen werden. Darüber werden die entsprechenden Therapieleitlinien Erwähnung finden. Neben der akuten Therapie sind entspre¬chende prophylaktische Maßnahmen wie Impfungen und ggf. operative Maßnahmen wichtig zu erwähnen. Wichtig ist auch zu wissen, dass Ohrenschmerzen häufig überhaupt nicht von Ohr ausgehen, sondern nur dort gefühlt werden.
Loading...
1200
Was tun bei Ohrenschmerzen?
Do. 16.10.2025 19:00
Donauwörth
Kursnummer 1200
Loading...