Führungswechsel bei der Volkshochschule

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Bei der Volkshochschule Donauwörth ist eine Ära zu Ende gegangen: Konrad Böswald hat sein Amt als Vorsitzender der Erwachsenenbildungseinrichtung aufgegeben. Der legte nach 37 überaus erfolgreichen Jahren die Verantwortung in die Hand von Paul Soldner. Dieser gehört seit fast einem Vierteljahrhundert dem Kuratorium an wirkt seit sechs Jahren im Vereinsausschuss mit. Konrad Böswald, der zum Ehrenvorsitzenden bestimmt wurde, nützte seine Ansprache für eine Rückschau, die stellenweise einem kulturgeschichtlichen Ausflug gleichkam. Sein Fazit: Die VHS ist eine "Bürgerbewegung ersten Ranges". => zur Bildergalerie




Er hat Donauwörth zu einer der erfolgreichsten Volkshochschulen in Bayern entwickelt: Konrad Böswald. Doch der langjährige Steuermann der VHS übergab nun das Ruder an einen Nachfolger, an den Journalisten Paul Soldner. Der wurde bei einer Sondersitzung des Kuratoriums im neuen FBE/VHS-Haus einstimmig in dieses Amt gewählt. Ebenso einmütig ernannte das Gremium Böswald zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Er ist erst die zweite Persönlichkeit in der Historie der Donauwörther Erwachsenenbildungseinrichtung, der diese Auszeichnung verliehen wurde. In einer eigenen Festversammlung soll diese Lebensleistung eigens gewürdigt werden.

In seinen einleitenden Worten sagte Kuratoriumsvorsitzender Oberbürgermeister Armin Neudert, dass man sich den Termin genau überlegt habe: „Wir wollten Klarheit vor der Sommerpause.“ Damit gehe eine Ära zu Ende, die von Konrad Böswald mit großer Leidenschaft und Herzblut geprägt worden sei. „Nur wer sich verändert, hat Zukunft“, betonte Konrad Böswald in der Rückschau auf sein Wirken, das er im Zeitrafferstil Revue passieren ließ. 37 Jahre leitete und gestaltete er die Volkshochschule Donauwörth, die Jahre von 1975 bis 1982 ehrenamtlich. Bis April 2005 war er dann sowohl hauptamtlicher Leiter wie Vorsitzender. In der Zeit danach, arbeitete er als ehrenamtlicher Vorsitzender, stellte sich aber nochmals für eine Zwischenphase als kommissarischer Geschäftsführer zur Verfügung.

Viele Segnungen des technischen Fortschritts – vom Handy über den Computer bis hin zum Textmarker – habe es nicht gegeben, als er diesen „Job“ angetreten sei. Gab es zunächst ein Kursprogramm, das auf einer DIN-A-4-Seite Platz fand, wurde dies dank der von ihm eingeleiteten Bildungsoffensive immer größer. „Legendär waren die Menschenschlangen bei der Einschreibung damals noch in der Hindenburgstraße.“

In all den Jahrzehnten habe er, wie Böswald schilderte, mit 18 verschiedenen Bürgermeistern (Schirmherrn), 22 Leitern der insgesamt sechs Außenstellen, 45 „klassischen“ Schulleitern, zwei Oberbürgermeistern und drei Landräten zusammen gearbeitet. Dieses Tun sei mit Höhen und Tiefen verbunden gewesen. „Wir waren sogar sechs Jahre defizitär “, sagte er mit Blick auf Geschäftsführerin Gudrun Reißer, „also nicht gleich in Panik geraten.“ Daher bleibe – neben den Teilnehmerbeiträgen – die finanzielle Förderung durch die Kommunen überlebensnotwendig. Zwei langjährige Weggefährten hob er eigens hervor: Schriftführer Klaus Wölker und insbesondere Schatzmeister Rudolf Dommer. Letzterer begründete später in sehr persönlichen Worten, warum Böswald mit der Würde eines Ehrenvorsitzenden ausgezeichnet werden soll. Ein Lob soll daraus widergegeben werden: „Er verließ nie die Finanzsolidität.“ Die Zusammenarbeit seit stets „vertrauensvoll und unkompliziert“ gewesen.

Böswald selbst stellte seinen von der Vorstandschaft nominierten Nachfolger vor: Paul Soldner, der seit 1981 sich der VHS verbunden fühle, seit über 20 Jahren Kuratoriumsmitglied ist und seit einigen Jahren im Vereinsausschuss Verantwortung mit übernommen habe. OB Neudert nannte ihn einen „facettenreichen Mann“, der sich schon während seiner beruflichen Tätigkeit als Journalist dem Sozialen, der Kultur, Politik und Bildung verschrieben habe. Kuratoriumsvorsitzender Landrat Stefan Rößle würdigte ebenfalls die Lebensleistung Böswalds, wobei er dessen Replik in die Antike aufgriff („ein Streitwagenlenker, der die Zugpferde angetrieben hat“), ehe er die künftige Führung mit einem modernen Reisebus verglich: „Mit Gudrun Reißer haben wir die ideale Reiseleiterin gefunden, mit Andreas Baumeister den neuen Kassier und mit Paul Soldner den Fahrer, der das Gefährt in eine gute Zukunft chauffieren wird.“

In einer kurzen Rede erinnerte Soldner daran, dass Bildung im Ergebnis einen Zustand meine. „Weil jedoch der Mensch, seine Lebenslagen und seine Bezugswelten sich im Laufe der Zeit verändern, ist Bildung daher nie abgeschlossen.“ Vielmehr seien Bildung und Lernen eine das gesamte Leben begleitende Aufgabe – und „eine Chance für das Überleben und die eigene Weiterentwicklung einer Gesellschaft.“

Über den klaren Vertrauensbeweis freue er sich. Ebenso auf die Aufgabe, „die ich eigentlich nie angestrebt habe“. Doch das Leben bringe immer wieder Veränderungen und Herausforderungen, denen man sich stellen muss. „Und das neue Amt gehört dazu …“


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