Außenstelle in Mertingen gegründet

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Es ist ein bedeutender Schritt sowohl in der jüngeren Geschichte der Gemeinde Mertingen wie der Vhs Donauwörth: die Gründung einer neuer Außenstelle. Es ist die nunmehr siebte der Erwachsenenbildungseinrichtung. Im Rahmen einer Feierstunde im Trauungszimmer des Rathauses der rund 3850 Einwohner zählenden Kommune unterzeichneten Vhs-Vorsitzender Paul Soldner, Geschäftsführerin Gudrun Reißer M.A. und Bürgermeister Albert Lohner die Gründungsurkunde. Ihr Text lautet: „Tradition und Fortschritt – beides verbindet sich in der Gemeinde Mertingen und der Volkshochschule Donauwörth e.V. zu einer einzigartigen Symbiose und ist Basis für das jeweilige Wirken. Beide sind sowohl Lernort, Gestaltungsort und sozialer wie kultureller Treffpunkt. Die Vhs Donauwörth, als Partner der Kommunen, gründet deshalb in und mit der Gemeinde Mertingen eine Außenstelle der Erwachsenenbildungseinrichtung gemäß dem Motto `Bildung, die nahe liegt und weiter bringt`.“  => zur Bildergalerie




Der Wunsch bestand schon länger, aber er blieb zunächst ein Gedanke. Erst im vergangenen Jahr verdichteten sich die Gespräche zwischen Volkshochschule und Kommune, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: die Gründung einer Vhs-Außenstelle in Mertingen. Als dann der Gemeinderat in seiner Sitzung Ende November 2012 das Angebot auf Kooperation einstimmig befürwortete, war der Weg freigemacht. Denn parallel dazu sah sich die Erwachsenenbildungseinrichtung nach einer/einem geeigneten Außenstellenleiter/in um. Vorsitzender Paul Soldner und Geschäftsführerin Gudrun Reißer unisono: „Wir haben in Hildegard (Hilde) Bauer eine höchst motivierte, kompetente, verantwortungsbewusste und kreative Mitstreiterin gefunden.“ Ebenso erfreulich sei, dass Bürgermeister Albert Lohner die Schirmherrschaft übernehme. Vhs-Vorsitzender Soldner – wie auch Lohner und Reißer – dankte ganz herzlich Hans Breithaupt, der als „Freund der Volkshochschule“ am Zustandskommen der Außenstelle mitgewirkt habe.

Die Förderung des beruflichen und außerberuflichen Wissens und Erkennens erhebt die Volkshochschule zur Lebensschule, in welcher der Hörer nicht Schüler, sondern Suchender ist. Hier gibt es kein „Lernensollen“, sondern ein „Wissenwollen“ sagte Albert Lohner in seiner Begrüßungsrede. In ganz Deutschland bezeugten die Volkshochschulen, dass Bildung im Leben nie aufhört – „dass Bildung nie aufhören muss und auch nicht aufhören darf“. Schon Cicero, der wohl berühmteste vorchristliche Redner, Politiker, Schriftsteller und Philosoph Roms, habe festgestellt: “Der Einzelne ist verpflichtet, sich ein Leben lang Wissen anzueignen, um gemäß seinem Wesen als politischer Mensch der Gesellschaft dienen zu können.“

Man gründe die Außenstelle, so Lohner weiter, „weil wir der Überzeugung sind, dass Investitionen in die Erwachsenenbildung rentierlich sind“. Für die Gemeinde sei diese Außenstelle eine „wertvolle, eine wertschöpfende Einrichtung, denn ein breitgefächertes kommunales Bildungsangebot sorgt dafür, dass unsere Bürger/innen die Herausforderungen und Anforderungen unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, besser bewältigen können – in welcher Hinsicht auch immer.“ Der Bürgermeister erinnerte an Henry Ford, den Gründer der Ford Motor Company, der festgestellt habe: „Jeder der aufhört zu lernen ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre alt sein.“

Die Volkshochschule Donauwörth mit Beruflichem Weiterbildungszentrum (BWZ) ist eine gemeinnützige Bildungsinstitution und stehe im Dienste der kommunalen Erwachsenenbildung. Sie wurde am 30. Juni 1948 im Sitzungssaal des Rathauses gegründet: überparteilich und überkonfessionell und als ein Lernort für alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft, ihrer Nationalität. Bald folgten Außenstellen: in Monheim (1954), in Wemding (1960), Rain (1975), Tapfheim (1976), Asbach-Bäumenheim (1977) und Kaisheim (1985). In all den Jahren danach gab es natürlich keinen Stillstand, betonte Vhs-Vorsitzender Paul Soldner. Denn in den 1970/80er Jahren setzte ein revolutionärer Wandel der Lebens- und Arbeitswelt, in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft ein, der unvermindert anhält. „Wir, die Donauwörther Volkshochschule, waren dabei und gestalteten die rasante Veränderung in unseren Angeboten mit und wurden in der berufsorientierten und -begleitenden Weiterbildung die erste Adresse in der Region.“ Soldner verwies auf eine Langzeitstudie der Stiftung Warentest , „wonach unsere Kurse zur beruflichen Weiterbildung genauso gut sind wie die etwa von kommerziellen Anbietern oder Kammern – aber erheblich preisgünstiger“.

Die Gründung der Außenstelle in Mertingen stelle nun wiederum einen bedeutenden Schritt dar. Zumal es sich um die siebte handle. Soldner: „Die Zahl SIEBEN aber hat eine magische, ja eine geheimnisvolle Bedeutung.“ Sie habe die Menschen schon seit Ur-Zeiten beschäftigt: in den großen Mythologien der babylonischen und folgend der griechischen und römischen Kultur ebenso wie in den drei abrahamitischen Weltreligionen. Sie findet sich in der christlichen Zahlensymbolik des Mittelalters, in unzähligen Märchen genauso wie in heutigen Musik-, Film- und Buchtiteln sowie Markennamen. „Wir aber sind uns sicher, dass für Frau Bauer die Sieben keine Belastung wird, sondern höchstens Ansporn und Herausforderung bedeutet.“ Im Übrigen sei es 28 Jahre her, seit eine Außenstelle gegründet wurde: „Das wiederum ist eine Zahl, die sich durch sieben teilen lässt…“

„Wir freuen uns gemeinsam auf einen guten Start im Herbstsemester 2013“, bekannte Gudrun Reißer, die die Arbeit der Vhs skizzierte. In Bayern gibt es rund 200 Volkshochschulen. „Wir sind die Nummer fünf im Ranking der Schwäbischen Volkshochschulen, gerechnet nach Teilnehmerzahlen und sogar die Nummer Drei – nach Augsburg und Kempten – in der Bedeutung als berufliches Weiterbildungszentrum“ (im Regierungsbezirk gibt es 25 Volkshochschule mit 176 Außenstellen). Und weiter: „Jedes Jahr betreuen wir von Donauwörth und den Außenstellen aus an die 20.000 Teilnehmer, bieten 1800 verschiedene Kurse in drei Semestern an und absolvieren rd. 182.000 Unterrichtsstunden.“ Etwa 400 qualifizierte Dozenten und Dozentinnen sind integriert. „Unsere bisherigen sechs Außenstellen tragen pro Jahr rund 550 Kurse zum Programmpaket bei.“

Unter den Volkshochschulen gibt es zwei unterschiedliche Trägerschaften: Einmal kommunale Volkshochschulen (z.B. Nördlingen), die von der Stadt getragen werden und auf der anderen Seite solche wie etwa Donauwörth, die als e.V. geführt werden. Reißer: „Wir agieren daher wie ein Unternehmen und müssen deshalb finanziell rentabel wirtschaften.“ Dank kommunaler und staatlicher Zuschüsse (wie in der Bayerischen Verfassung verankert) sei es jedoch möglich, Kurse zu sozial verträglichen Preisen anzubieten.

Keine Bildungseinrichtung in Deutschland sei so vielseitig aufgestellt, so aktuell und so kreativ wie die Volkshochschulen. Donauwörth biete sieben Programmbereiche. Das Segment „Beruf und Karriere“ mit rd. 320 Kursen in Donauwörth und 80 in den Außenstellen, sei das Renommè und finde hohe Anerkennung. „Wir haben Teilnehmer, die für einen Kurs bis aus Weißenburg, Aalen oder Neuburg oder Aichach hierher kommen.“ An unserer Vhs könne man auch 13 verschiedene Sprachen erlernen, darunter Arabisch, Russisch, Chinesisch oder Japanisch. Die Volkshochschule diene aber nicht nur der Weiterbildung, sondern vor allem der Begegnung von Menschen. Gudrun Reißer: „Wir danken der Gemeinde, dass sie die Infrastruktur für die Verwaltung der Außenstelle sowohl finanziell als auch personell trägt und Frau Bauer und mich bei der Kursauswahl und bei den Räumlichkeiten unterstützt.“

Nachdem die Urkunden unterzeichnet waren (je eine für Gemeinde/Vhs), wurde die Gelegenheit für Gespräche genutzt. Neben dem kompletten Gemeinderat samt Ortssprecherin waren anwesend: Adelheid Deglmann, Jörg Baumgärtner und Adelheid Längl (Gemeindeverwaltung), Markus Herz (Gewerbeinitiative), Jörg Speer (Kindertagesstätte), Wolfgang Schmid und Georg Meiershofer (Grundschule), Conni Mair und Heike Minnich (Bücherei), Archivleiter Dr. Franz Xaver Ries, Franz Deininger (Museumsfreunde) sowie Vhs-Dozent Robert Hermann. Der Journalist Helmut Bissinger berichtete für die Donauwörther Zeitung über den Gründungsakt. Die Veranstaltung umrahmte das Querflötenduo Bettina Schweihofer und Christina Zimmermann musikalisch.


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